Biografischer Kompass - Selbstentwicklung

Der Biografische Kompass ist ein Werkzeug zur Förderung der biografischen Gestaltungskompetenz, das auf die individuelle Lebensgeschichte jedes Menschen fokussiert. Es eignet sich gleichermaßen für die Persönlichkeitsentwicklung und Mitarbeiterentwicklung, indem es Inklusion und Exklusion integriert und neue Perspektiven für ein inklusives Verständnis schafft.

Instrumente und Struktur

Die Methode basiert auf einem strukturierten Prozess mit 10 Arbeitsschritten und wird unterstützt durch Instrumente wie die erweiterte Hilfe- und Förderplanung. Der Kompass bietet Orientierung in der Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie, ergänzt durch Elemente wie eine biografische Landkarte und individuelle Route.

Resonanz zwischen Biografie und Welt

Der Kompass fördert ein Resonanzverhältnis zwischen individueller Biografie und einem umfassenderen Weltverständnis. Hier treffen der persönliche Lebensweg und das soziale Umfeld aufeinander, wobei sowohl das Verstehen als auch das Handeln im Mittelpunkt stehen. Der Dialog zwischen Biografie und Welt eröffnet eine neue Dimension des persönlichen Wachstums.

Das Biografische Selbst im Zentrum

Im Zentrum steht das Biografische Selbst – als handelnder „Held“ und gleichzeitig als „Autor“ des eigenen Lebens. Diese Doppelfunktion bildet die Grundlage für ein tiefes Verständnis von Individualität und Selbstentwicklung.

Ziel: Perspektivenwechsel und Wahrnehmung von Individualität

Der Biografische Kompass erfordert die Bereitschaft zum Perspektivenwechsel, indem er den Menschen nicht als „Fall“ betrachtet, sondern als einzigartige Persönlichkeit mit einem „roten Faden“ in seiner Lebensgeschichte. Dieses wahrnehmende Verstehen unterstützt ein lebendiges und nachhaltiges Wachstum.

Dynamische Erfahrungsverwertung

Ein Tool zur gezielten Verarbeitung und Reflexion von Erfahrungen – für Einzelpersonen und Teams. Die dynamische Erfahrungsverwertung intensiviert die Bearbeitung von Themen und sorgt für effizientes Arbeiten.

Wesentliche Elemente

  1. Erkenntnisweg und Wahlweg

    • Die Lemniskate symbolisiert den unendlichen Prozess der Urteilsfindung: ein durchlaufender Kreislauf ohne festen Anfang und Ende. Sie veranschaulicht den dialogischen Austausch zwischen innerem und äußerem Erleben, bei dem innere Wahrnehmungen und äußere Impulse fortlaufend ineinandergreifen.
  2. Synthese der Wege

    • Der Erkenntnisweg fokussiert auf die innere Verarbeitung und das persönliche Begreifen der Welt.
    • Der Wahlweg richtet sich auf äußere Entscheidungen und deren Umsetzung.
  3. Zentrum der Urteilsbildung

    • Im Zentrum der Urteilsbildung steht die individuelle Fragestellung. Von hier ausgehend entwickeln sich die Erkenntnisse und kehren schließlich in diese Mitte zurück, um den Prozess abzuschließen.

Die Felder der Urteilsbildung

B: Wahrnehmung von Tatsachen und Erfahrungen.

C: Gedankliche Konzepte und Hypothesen.

D: Zielsetzungen und Werte.

E: Methoden und Werkzeuge zur Umsetzung.

Ursprung und Entwicklung der Dynamischen Erfahrungsverwertung

Das Konzept der dynamischen Urteilsbildung, entwickelt von Lex Bos, fokussierte in der Praxis vorwiegend auf den Erkenntnisweg – die „linke“ Seite der Lemniskate. Gemeinsam mit Norbert Roeskens (†) habe ich dieses Konzept weiterentwickelt, wobei die „rechte“ Seite, die Handlungsseite, eine entscheidende Rolle einnahm. Daraus entstand die dynamische Erfahrungsverwertung.

Unser Ziel war stets, dieses Instrument als flexibles Werkzeug und nicht als festes System anzuwenden.

Das Bild ist in unserer Arbeit entstanden.